Jeder Profi hat unterschiedliche Trainingszeiten und Methoden, gleiches gilt für Hobbyspieler und angehende Profis. Was mir in Deutschland besonders aufgefallen ist: Viele Spieler nehmen sich vor einem Ligaspiel oder Turnier nicht die Zeit für systematisches Einwerfen. Mal hier eine Runde 501, dort das Lieblingsdoppel – Hauptsache möglichst viele Punkte. Doch wer wirft wirklich zum Aufwärmen mehrfach Zwei-Dart-Finishes? Und wer bewegt sich aus der eigenen Komfortzone und geht die ungemütlichen Doppel-1 und -2 an (die dann gerne mal entscheidend sein können)?

Nur mal ein Beispiel: Du hast im Spiel dein Lieblingsdoppel, die Doppel-16 (also 32 Punkte). Die checkst du im Regelfall ganz easy mit drei Darts. Was passiert aber, wenn du die Single-16 triffst? Du geht’s auf die darüber liegende Doppel-8, kein Thema. Und dann landet der Dart wieder im Singlefeld – ärgerlich. Jetzt also Doppel-4 anpeilen. Uff, wieder Single. Und plötzlich wird das ungemütlich: Doppel-2 unten rechts im Board. Das mögen und vor allem trainieren die Wenigsten. Da musst du durch, sonst bleibt dir nur noch die Doppel-1. Win or fail. Weiter halbieren kannst du nicht. Dabei wäre das alles zu vermeiden gewesen.

Worauf ich hinaus will? Eigentlich ja klar: Es geht nichts über eine gute Vorbereitung durch sorgfältiges Training. Fußball spielt man auch nicht permanent 90 Minuten. Es sind die kleinen Trainingseinheiten, die auf den ersten Blick vielleicht zu simpel wirken, bei genauerem Hinsehen aber einen echt großen Effekt erzielen. Letztendlich steht (oder trifft) und fällt alles mit der Regelmäßigkeit der Trainingseinheiten.